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den Martertod erlitten haben. Obgleich nun auch die übrigen Christen
im römischen Reiche, das sich fast über die ganze damals bekannte
Welt erstreckte, grausam verfolgt wurden (siehe die Nr. 5 der Abthei-
lung), so blieben doch die meisten standhaft bei ihrem Glauben, und
die heilige katholische Religion und Kirche breitete sich in allen Län-
dern immer mehr und mehr aus. Von sehr großem Nutzen für die
leichtere und schnellere Ausbreitung der heiligen Religion war der
Umstand, daß der römische Kaiser Constantin der Große selbst im
Jahre 311 nach Christi Geburt sich zu derselben bekannte und als
Schutzherr der Christen öffentlich auftrat. Wie ausgebreitet aber um
diese Zeit das Christenthum in der Welt schon war, geht aus dem
Umstande hervor, daß vierzehn Jahre spater (325) auf der allgemei-
nen Kirchen-Versammlung von Nicäa in Kleinasien dreihundert und
achtzehn Bischöfe erschienen. Veranlassung dieser allgemeinen Kirchen-
Versammlung war Arius, ein Priester zu Alerandria, der die Gott-
heit Jesu Christi laugnete. Als er hier vor den versammelten Vätern
seine Irrlehre öffentlich wiederholte, ward er mit seinem Anhange (den
Arianern) von der Kirchengemeinschast ausgeschlossen.
Während nun die Kirche im Morgenlande sich immer mehr aus-
breitete und beschäftigt war, die Wahrheit zu schützen und Irrthum
fern zu halten, beeiferte sie sich, im Abendlande die Lehre Jesu zu den
Völkern hinzutragen, die 'den Herrn noch nicht kennen gelernt. Um
Deutschland herum, im Osten, Süden und Westen, leuchtete schon das
Licht des Evangeliums, und auch am Rheine gab es Christen und
bischöfliche Sitze zu Köln, Mainz, Speper, Straßburg, Trier, Tongern
und an anderen Orten. Aber in den Wäldern des inneren Deutsch-
lands war es noch dunkel und herrschte Götzendienst. Den Anfang der
Bekehrung machte der heilige Kilian, ein Irländer, der den Ostfranken
das Evangelium predigte und den Herzog Gozbert auf dem Schlosse
Würzburg für das Christenthum gewann. Er ward erschlagen sammt
seinen Gefährten; aber die Religion des Herrn erhielt sich in Vieler
Herzen.
Im Jahre 690 kam Willibrord, ein Priester aus England, und
predigte den Friesen, die an den Küsten der Nordsee wohnten, und
Goit verlieh ihm die Herzen der Heiden. Als er zweimal in Rom
gewesen und den apostolischen Segen zu seiner Arbeit empfangen hatte,
gründete er das Bisthum Utrecht. Sein heiliger Eifer trieb ihn zu
den Danen'hin; als aber diese ihn aus ihrem Lande jagten, kehrte
er zurück zu seiner Gemeinde und bekehrte die umliegenden Gegenden.
Er starb, nachdem er mehr als fünfzig Jahre lang das Evangelium
des Herrn gepredigt hatte (737). Zugleich mit dem heiligen Willi--
brord kam als sein Gefährte der heilige Suitbert nach Deutschland.
Er drang am rechten Rheinufer hinauf bis in die Gegend von Köln
und wirkte große Bekehrungen. Als er lange Jahre das Evangelium
verkündet hatte und alt geworden war, sehnte er sich nach Einsamkeit,
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Extrahierte Personennamen: Constantin Constantin Nicäa Arius Jesu_Christi Kilian Kilian Gozbert Willibrord
Extrahierte Ortsnamen: Christi Kleinasien Deutschland Rheine Mainz Straßburg Trier Schlosse
Würzburg England Rom Utrecht Deutschland
—_ 415
Nach dieser Darstellung der katholisch-kirchlichen Verfassung über-
haupt sprechen wir noch besonders über die Verfassung der katholischen
Kirche in Preußen. Von den mehr als fiebenzehn Millionen Unter-
thanen des preußischen Staates bekennen sich beinahe sechs Millionen
zum Katholicismus. Diese wohnen zum größten Theile in der Rhein-
provinz, in Westfalen, Schlesien und Posen. Durch die Bulle vom
16. Juli 1821, welche der hochselige Papst Pius Vh. erlassen hat,
ist ihr Kirchenthum geordnet worden. Es gibt gemäß dieser Bulle in
Preußen zwei Erzbisthümer *) und sechs Bisthümer, nämlich:
1) Das Erzbisthum Köln, ausgezeichnet durch sein hohes
Alter und durch den Glanz, welchen es von je her unter den Bisthü-
mern Deutschlands gehabt hat. Der Erzbischof ist geborener Legat
(Gesandter des römischen Hofes) — eine Würde, die außer ihm in
Deutschland nur noch der Erzbischof von Prag bekleidet. Zudem wurde
der gegenwärtige Erzbischof von Köln, der hochwürdigste Herr I o-
hannes von Geissel, vom Papste zum Cardinal der heiligen Römi-
schen Kirche erhoben, und erhält als solcher das Prädicat Eminenz.
2) Das Bisthum Trier. 3) Das Bisthum Münster. 4)
Das Bisthum Paderborn. Diese drei Bisthümer sind auch ur-
alt; sie bilden mit der kölner Erzdiözese eine kirchliche Provinz unter
dem Erzbischöfe von Köln.
5) Das Erzbisthum Gnesen und Posen. Dieses ist gebil-
det durch die Vereinigung der beiden bischöflichen Sitze Gnesen und
Posen.
6) Das Bisthum Kulm, dessen Bischof Suffragan des Erz.
bischofs von Gnesen und Posen ist.
7) Das Bisthum Ermeland, und 8) das Bisthum
Breslau. Die Bischöfe dieser beiden Diözesen find keinem Erzbi-
schöfe als Suffragane, sondern unmittelbar dem päpstlichen Stuhle un-
terworfen.
In jedem Erzbisthume und Bisthume befindet sich ein Domcapitel,
welches meistens aus einem Propste, einem Dekan und mehren wirk-
lichen und Ehren-Canonikern besteht. Das Erzbisthum Köln hat außer
dem Domcapitel zu Köln mit einem Propste, einem Dekan, zehn wirk-
lichen und vier Ehren-Canonikern noch ein Collegiatstift zu Aachen mit
*1 Mehre Diözesen bilden in ihrer Vereinigung eine kirchliche Provinz,
an deren Spitze der Bischof einer Diözese steht, welcher Erzbischof
heißt. Die ihm untergebenen Bischöfe werden seine Suffragane ge-
nannt. Die Rechte des Erzbischofes waren früher sehr bedeutend; die
Ehrenrechte desselben bestehen in einem Kreuze, welches ihm innerhalb
seiner Provinz vorgetragen wird, und in dem Pallium, einer weißen
wollenen, mit Kreuzen durchwirkten Binde, die in Rom am Grabe
des heiligen Petrus gesegnet und vom Erzb schofe über die Schultern
herabhangend getragen wird. Es soll dadurch die Vereinigung mit
dem Stuhle des heiligen Petrus verfinnbildet werdm.
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Extrahierte Personennamen: Petrus
Extrahierte Ortsnamen: Rhein- Westfalen Schlesien Posen Deutschlands Deutschland Gnesen Posen Gnesen Posen Bisthum_Kulm Gnesen Posen Breslau Rom
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Ringsum rührte sich die Hacke, und die Flur ward dornenleer,
Zinnen hoben sich und stiegen, Gärten streuten Duft umher; neu ge-
fasst vom Kranz der Steine, aus dem kühlen Felsenschatten goss sich
da die muntre Quelle in die üppig grünen Matten.
Und es kam der edle König, schön geschmückt war sein Palast,
und er stieg in’s Bett von Marmor, freundlich rief es ihn zur Rast;
zu dem hohen Sitze stieg er aus des Thales niedern Gründen, endlich
sollt er hier die Ruhe, die so oft entbehrte, finden.
347. Saarlouis.
König Ludwig Xiv. hatte Lothringen mit Frankreich ver-
einigt und wollte eine Festung bauen, die ein Schloß wäre, um
sein Reich zu sperren. Der Marschall Vauban entwarf einen
Plan, nach welchem auf einem sehr sumpfigen Boden in den
Jahren 1680—1685 Saar-Louis erbaut wurde. Als die Haupt-
festungswerke fertig da standen, wurde für die neuen Bewohner
auch eine Pfarrkirche zu Ehren des hl. Ludwig mit dem Portal
und Thurme, wie man sie heute noch sieht, und für die Seel-
sorger das noch stehende Pfarrhaus gebaut.
Die Festung Saarlouis ist auf Grund und Boden von
Badegassen oder Wadgassen, von Frau-Lautern und von Walder-
fingen oder Wallerfangen gebaut worden, deren geographische
Lage und Geschichte in die Geschichte der Festung eingreift.
Vadegassen war eine Abtei des Pmmonstratenser Ordens
und lag auf dem linken Saarufer l'a Stunde von Saarlouis.
Sie war von Gisella, einer verwittweten Gräfin Friedrich von
Nassau-Saarbrücken im I. 1135 gestiftet worden, und stand
unter der Hoheit des Fürsten von Nassau-Saarbrücken, bis sie
1766 durch Tausch an den König Ludwig Xv. überging. Im
Juli 1791 flüchtete sich der Prälat mit seinen Geistlichen nach
Trier, die französische Nationalgarde besetzte die Abtei, die Möbel
und Effekten wurden nach Saarlouis gebracht, und später mit Allem,
was zur Abtei gehörte, versteigert, das Kloster wurde vertheilt.
So ging in diesen Tagen der Zertrümmerung die Abtei nach
656jährigem Bestände unter. Die Kirche der Abtei stand erst
seit 40 Jahren und war ein Meisterwerk der Kunst. Sie hatte
eine Länge von 220, eine Breite von 76 und eine Höhe von
66 Pariser Schuhen.
Diese herrliche Kirche wurde gegen 1798 einer Gesellschaft
Menschen, die man die Schwarzen nannte, verkauft, unter der
unumstößlichen Bedingung, daß sie niedergerissen und Zertrüm-
mert werden müsse.
Eine Viertelstunde von Saarlouis lag am rechten Saarufer
die Abtei Frau-Lautern. Sie war i. I. 1153 von Adelbert,
Freiherrn zu Fraulautern, gestiftet worden. Die Damen mußten,
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Saarlouis Gisella Friedrich_von
Nassau-Saarbrücken Friedrich Ludwig_Xv.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Saar-Louis Wadgassen
400
um in diese Abtei aufgenommen zu werden, ihre Adelsprobe
machen. Ihre Kleidung war weltlich. Im Sommer gingen sie
weiß, im Winter schwarz gekleidet, und trugen ein schwarzes
mit Gold gesticktes Band von der rechten Schulter herab zur
linken Seite. Eine Abtissin und 6 Stifisdamen lebten immer
in dieser Abtei. Beim Ausbruch der Revolution flüchteten sich
die Stiftsdanien zuerst nach dem zwei Stunden entfernten Dorfe
Schwarzenholz, wo sie die freie und unmittelbare Herrschaft und
viele Güter hatten. Die Abtei stand 638 Jahre. Die Gebäude
wurden an Privatleute verkauft, die Gemeinde Lautern kaufte
die Abteikirche.
Eine Stunde von Saarlouis, am linken Saarufer und am
Fuße des bewaldeten Limberges lag Walderfingen, vor Erbauung
von Saarlouis eine ansehnliche befestigte Stadt, und der Haupt-
ort von Deutsch-Lothringen. Ludwig Xiv. entschied das Loos
Wallerfangens durch seine Gewalt. Er wollte ein- für allemal,
daß Saarlouis bewohnt würde, und ließ den Bürgern zu Waller-
fangen dreimal nacheinander ansagen, daß sie ihre bisherigen
Wohnstätten verlassen und in die Festung ziehen sollten, wo man
ihnen neue Wohnungen anweisen würde. Als sie sich weigerten,
schickte der König mehrere Compagnien Grenadiere, die Waller-
fangen anzündeten und die Einwohner nach Saarlouis schlepp-
ten. — Im Jahre 1691 schickten die Augustiner aus dem
Kloster zu Wallerfangen einige ihrer Ordensbrüder nach Saar-
louis, wo ein neues Augustinerklofter errichtet wurde. Die Au-
gustiner beschäftigten sich hier mit der Erziehung und dem Unter-
richte der Jugend. Die Gebäulichkeiten des Klosters sind theil-
weise noch die des heutigen Progymnasiums. Im August 1791
verließen die Geistlichen das Kloster.
Bei Anlage der Festung Saarlouis schickte Ludwig Xiv.,
um den Bau derselben zu beschleunigen, mehrere Regimenter
dahin, die sich um die Festung lagerten. Aus diesen niehrjähri-
gen Lagern entstanden die drei Dörfer Beaumarais, Pikard und
Bourg-Dauphin oder Nenforweiler. An der Stelle, wo jetzt
Beaumarais steht, war das Regiment Beauvoisy ; da, wo Pikard
steht, das Regiment Pikardie; und wo Nenforweiler steht, das
Regiment Dauphin gelagert. Aus diesen Lagern zogen alle
Tage Abtheilungen an die Fettung, und die Soldaten, welche
in den Lagern zurückblieben, besorgten die Wirthschaft.
Saarlouis ist, wie Nancy (im Meurthe-Departement) und
Neuwied, regelmäßig gebaut und bildet ein Sechseck. Noch in
den dreißiger Jahren konnte man viele Häuser zählen, die durch
ihre auffallend gleichmäßige Außenseite die ursprüngliche Bauart
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Extrahierte Personennamen: Saarlouis Saarlouis Ludwig_Xiv Ludwig August Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Nancy_(
408
Auf einem sich 2140 Fuß Uber die Nordsee erhebenden Berge im Kreise
Adenau liegen die Trümmer des ehemaligen Schlosses Aremberg, von
welchem der Flecken Aremberg seinen Namen hat und welches die Wiege des
erlauchten, gegenwärtig noch blühenden, edlen Geschlechtes der Herzoge
von Aremberg gewesen. Von der Vorsehung mit Gütern in der Eifel
reich begabt, bethätigt dieses Geschlecht noch heute die Anhänglichkeit an die
Heimath und vor manchem Marienbilde an geweihter Stätte fleht die Dank-
barkeit L-egen und Wohlergehen von dem Allerhöchsten herab für dieses edle
Geschlecht. — Das Schloß Aremberg wurde zu Ende des 17. Jahrh, von
den Franzosen zerstört; des gegenwärtigen Herzogs von Aremberg Durch-
laucht wohnt zu Brüssel.
In dem unmuthigen, von der Kyll durchschlängelten Theile erheben sich
gegenüber dem Orte Pelm, Kreises Daun, auf waldbedeckter Höhe die stolzen
Thürme der Casselburg, umgeben von weitläufigem Gemäuer. — Die
vorhandenen Fundamente lassen vermuthen, daß diese Burg auf den Trüm-
mern eines römischen Castells erbaut worden, woher sich auch der Name
Casselburg erklären läßt; sie war ein Besitzthum der mächtigen Dynasten von
Blankenheim. Gerhard I. von Blankenheim, mit welchem gegen 1115 die
Stammreihe dieses Geschlechtes begonnen, nannte sich schon einen Herrn von
Casselburg. Nach dem Aussterben des dritten Mannsstammes der Grafen
von Blankenheim kam im 15. Jahrhunderte die Casselburg mit den reichen
Besitzungen an die Schleidener Linie der Grafen von Manderscheid. Als im
Jahre 1593 mit Dietrich Iv. diese Linie ausgestorben war, bemächtigte sich
dessen Schwager, Graf Philipp von der Mark, der Casselburg, und als auch
dieser Mannsstamm erloschen, kam dieselbe an das herzogliche Haus von
Aremberg. — Dem Laufe der Kyll folgend gelangt man nach dem Flecken
Gerolstein, über welchen sich die Trümmer einer Burg erheben, welche eben-
falls ein Besitzthum der Grafen von Blankenheim war und die vom Volke
die Löwenburg' genannt wird.
Die Burgruinen von Manderscheid, im Kreise Wittlich, sind un-
streitig die schönsten in der Eifel. In dem Thäte, welches die Lieser durch-
fließt, da wo dieselbe gar täuschend für das Auge 2 von einander getrennte
Fclsenhöhen umschlängelt und zwischen denselben sich durchwindet, nicht fern
von dem Flecken Manderscheid, liegen die Trümmer zweier Burgen. Hür
scheint die Natur diese Felsenbcrge so ganz besonders zu ritterlichen Sitzen
gestaltet zu haben. Der eine ist ein Kegel, welcher mit dem ihn umgebenden
Gebirge nur durch einen anstoßenden schroffen und spitzen Felsenrücken
in Verbindung steht; der andere ist eine dreiseitige Pyramide, auf deren
Spitze der hohe Wartthurm stand und dieselbe ganz einnahm und deren süd-
liche ausgedehnteste und flachste Seite die weitläufigen zugehörigen Gebäu-
lichkeiten deckte. Beide Burgen sind zu den gen Norden und Osten gelegenen
Seiten von hohen, steilen Bergabhängen umschlossen. Die malerische Lage
dieser Burg-Ruine zeichnet sie vor allen anderen besonders aus.
Die obere Burg war das Stammhaus der Dynasten von Manderscheid,
welche angeblich zu ihrem Ahnherrn den Grafen Matfried hatten, welcher im
Jahre 900 den König Zwentebold in einer Schlacht an der Maas schlug
und tödtcte. — Im '12. Jahrhunderte kam die Burg durch Bruderzwist an
den Kurfürsten von Trier; Kaiser Heinrich Iv. belagerte sie 1092 vergeb-
lich, und nachdem sie in den Fehden zwischen Trier und Luxemburg zerstört
worden war, wurde sie vom Erzbischöfe Hill in von Trier 1166 wieder auf-
gebaut. Die untere Burg blieb ein Besitzthum der Dynasten von Mander-
scheid ; sie trugen dasselbe aber wie die Grafschaft Manderscheid von Luxem-
burg zu Lehn. Jnr 15. Jahrhundert erwarben die Dynasten von Mander-
scheid, deren Mannsstamm 1798 erlosch, den Grafentitel.
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Extrahierte Personennamen: Aremberg Castells Gerhard_I. Casselburg Manderscheid Philipp Philipp Manderscheid Manderscheid Heinrich_Iv Heinrich